Der Frühling steht vor Tür, wir gehen mit unseren Hunden wieder vermehrt in die Natur.
Aus gegebenem Anlass möchte ich Ihnen einen Aufsatz näherbringen, der die
Entwurmung beim Hund trefflich beschreibt.
Die Entwurmung beim Hund
. Inhaltsverzeichnis 1 Warum haben alle Welpen Würmer?
Frau Dr.med.vet.Ingrid Rominger
Tierärztin und Züchterin der Rasse – Australian Shepherd
1.1 Wie infiziert sich der erwachsene Hund?
1.2 Warum müssen Würmer unbedingt bekämpft werden?
1.2.1 Wann werden Welpen entwurmt?
1.2.1.1 Wie entwurme ich meinen jugendlichen und erwachsenen Hund?
1.2.1.1.1 Wie oft muss die Zuchthündin entwurmt werden?
1.2.1.1.2 …Und noch was:
Warum haben alle Welpen Würmer?
Wie infiziert sich der erwachsene Hund?
Die Eier oder Larven verschiedener Wurmarten können durch Schlecken über die Zunge aufgenommen werden, es gibt aber auch Larven, die direkt durch die Haut eindringen können.
Während die Welpen hauptsächlich mit Spul- und Hakenwürmern infiziert sind, nimmt im weiteren Leben des Hundes die Bedeutung der Bandwürmer zu.
Mit Bandwürmern infizieren sich die Hunde nicht direkt über die Aufnahme von Eiern, sondern indirekt über sogenannte Zwischenwirte.
Die größte Bedeutung haben hierbei Flöhe und Mäuse, sowie rohes Fleisch (vor allem Innereien) und roher Fisch. Daher sollten bei jedem Hund mit Flohbefall und bei Hunden, die Beutetiere fangen und roh verzehren, nicht nur die Flöhe, sondern auch gleichzeitig die Bandwürmer bekämpft werden.
Warum müssen Würmer unbedingt bekämpft werden?
Ist ein Hund von Würmern befallen können deutliche Krankheiten beim Hund auftreten. Direkte und indirekte Wirkungen der Parasiten können :
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• Darmentzündungen
• Blutverlust
• Resorptionsstörungen und damit verbundene Mangelzustände sein.
Ebenso sind Veränderungen in :
• Leber
• Nieren
• Herzmuskel
• ZNS und Netzhaut möglich.
Aber auch bei gesund erscheinenden Hunden können unbemerkt Gesundheit und Leistungsfähigkeit eingeschränkt, und die Anfälligkeit für andere Krankheiten kann erhöht sein. Dadurch ist auch eine verkürzte Lebenserwartung des Hundes möglich.
Eine tödliche Gefahr für den Menschen stellt der kleine Fuchsbandwurm dar. Der Mensch kann nach Eiaufnahme, die sogar durch die Luft erfolgen kann, als Zwischenwirt erkranken. Der resultierende Zystenbefall (meist in der Leber) gilt heute noch als unheilbar. Daher ist das Ziel der Entwurmung die vorbeugende Verhinderung der Eiausscheidung.
Beutefressende Hunde in Gebieten mit nachgewiesenen Infektionen müssen deshalb sogar monatlich gegen Bandwürmer entwurmt werden.
Aber auch von den Rundwürmern geht eine Gesundheitsgefahr für den Menschen aus, wenn auch nicht so dramatisch wie beim kleinen Fuchsbandwurm.
Larven wandern durch den Körper und kapseln sich irgendwo im Gewebe ab ohne ihre Entwicklung zum Darmparasit zu vollenden. Vereinzelt kommen jedoch auch Larven in der Netzhaut vor, wo sie zum Erblinden führen können.
Wann werden Welpen entwurmt?
Wie entwurme ich meinen jugendlichen und erwachsenen Hund?
Eine Entwurmung tötet, abhängig von ihrem Wirkungsspektrum, lediglich die jeweils vorhandenen Würmer und Larvenstadien ab. Gegen die verschiedenen Wurmarten wirksame Wurmmittel sind in verschiedenen Formen auf dem Markt.
Sie sind allesamt rezeptpflichtig und daher nur beim Tierarzt erhältlich. Am Gebräuchlichsten sind Tabletten (auch in Form von Leckerli), Pasten, oder Flüssigkeiten.
Auch eine Entwurmung durch Injektion ist möglich. Es gibt auch Mittel, die gleichzeitig auch gegen äußere Parasiten (Flöhe, Milben usw) hilft und aufs Fell aufgetragen wird. Je nach Wurmmittel muss die Entwurmung einmalig oder mehrmals hintereinander durchgeführt werden.
Lassen sie sich unbedingt von ihrem Tierarzt beraten. Er kann entscheiden, welches Mittel für Ihren Hund am geeignetsten ist.
Glauben sie bitte nicht an die Ammenmärchen, man könnte mit Knoblauch oder Karotten Hunde entwurmen.
Auch ist (bei allem Respekt vor der Homöopathie) eine homöopathische oder pflanzliche Entwurmung nicht wirksam. Die traurigen Ergebnisse solcher Versuche, die bei Welpen nicht selten mit dem Tod enden, sehen wir leider immer wieder in der Praxis.
Da die Entwurmung nicht vorbeugend wirkt, ist es wichtig sie regelmäßig etwa 3-4 x jährlich zu wiederholen.